Kategorie IV: Engagement-Partnerschaften
Wenn „Not am Mann“ ist, dann sind die Münchner Freiwilligen nicht weit! Der Verein, der seine Geburtsstunde in der Flüchtlingskrise 2015 hatte, ist Experte und geschätzter Partner in der Spontanhilfe. Das haben die Münchner Freiwilligen in der Ukrainehilfe erneut bewiesen.
Es war Donnerstag, der 24. Februar 2022, als Russland die Ukraine brutal überfiel. Und es war Freitag, der 25. Februar, an dem die Münchner Freiwilligen reagiert haben: Über das Wochenende wurde bis zum darauffolgenden Montag mit Radio Gong eine Hotline für die Vermittlung von Unterkünften für Geflüchtete aus der Ukraine eingerichtet. Die ersten Angebote für Unterkünfte gingen ein, bevor die Hotline überhaupt richtig bekannt war, erinnert sich Helga Nirschl-Tauschinski, die sich schon seit einigen Jahren bei den Münchner Freiwilligen engagiert. Wir rennen los, wenn der Staat nicht handelt, sagt sie.
Was so einfach und spontan klingt, bedeutet ein enormes Maß an strategischer Planung, Lust am Handeln und der Bereitschaft, Kooperationen einzugehen. Dass es auch in der Ukrainehilfe die Zusammenarbeit mit anderen Partnern brauchte, war schnell klar. Denn der Verein will gerade für die Menschen da sein, denen es nicht gut geht, die in multiplen Problemlagen stecken, die schwer erkrankt sind, eine Behinderung oder besondere Anforderungen an medizinische Versorgung haben. Für genau diese Menschen fehlten jedoch geeignete Unterkünfte. Zum Glück war die Lösung nur einen beherzten Anruf „in der oberen Etage“ der engagierten Unternehmensgruppe Schörghuber entfernt: Innerhalb kürzester Zeit konnten zwei der oberen Etagen des Arabella-Hochhauses München für vulnerable Geflüchtete genutzt werden!
„Wir waren innerhalb von zwei Wochen nicht mehr nur ein fünfköpfiger Vorstand: Wir waren ein 40köpfiges Steuerungsteam!“
Neben dem kompletten 21. und 22. Stockwerk standen auch ein Aufenthaltsraum sowie Restaurant und Wäscherei als Dienstleister bereit. Eine EDV mit Zimmerbelegungsprogramm, Ärzt*innen, Medizinstudierende und Sanitätsdienste, Übersetzer*innen und viele andere halfen mit, dass die Geflüchteten die Zimmer schnell beziehen konnten.
Das ehrenamtliche Kernteam war zwei Monate lang fast rund um die Uhr erreichbar und jeden Abend fanden Besprechungen via Zoom statt, erinnert sich Helga Nirschl-Tauschinski. Ein hoher persönlicher Preis – den man aber gern zahlt für ein so einzigartiges Hilfsprojekt, das nur im Miteinander entstehen kann!
Luise Kiesselbach Preis 2023: Münchner Freiwillige - Wir helfen e.V.
Münchner Freiwillige - Wir helfen e.V.
Der Verein Münchner Freiwillige – Wir helfen e.V. glaubt an eine weltoffene, friedliche und aktive Gesellschaft, die Mitmenschen in Not hilft. Der Verein möchte, dass jede*r Münchner*in möglichst spontan, akut benötigte Hilfe leisten kann. Neben der Integration von Geflüchteten steht für die Münchner Freiwilligen die Förderung und Umsetzung von Projektideen aus dem Bereich des Bürgerschaftlichen Engagements im Vordergrund. Der Verein sieht Ehrenamt als Chance und Katalysator sozialer Innovation.
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