Kategorie III: Innovation im Bürgerschaftlichen Engagement
Auf welche Arbeitswelt treffen Menschen mit Behinderungen? Wie geht es für behinderte Kinder nach der Schule weiter? 2017 trafen sich in München betroffene Eltern, die auf diese Fragen keine zufriedenstellenden Antworten bekamen. Statt weiter zu fragen, gründeten sie kurzerhand MiA!
„Wir haben schnell darüber gesprochen, was wir erreichen wollen“, erinnert sich Martina Köhne, 1. Vorsitzende des Vereins, an die Anfänge von MiA. Im ehrenamtlichen Team ergänzten sich verschiedene Kompetenzen, wertvolle Erfahrungen und berufliche Qualifikationen. Und auch sonst gingen die Gründer*innen professionell vor: Es wurden Initiativen aus ganz Deutschland recherchiert, die Menschen mit Behinderungen in die Arbeitswelt außerhalb von Werkstätten vermitteln. So konnte bereits 2019 das Gründungsfest für den Verein steigen und das Qualifizierungsangebot für Schulabsolvent*innen mit Behinderungen in München starten!
„Wenn am ersten Ausbildungstag die jungen Menschen vor einem stehen, dann weiß man, wofür man das gemacht hat.“
Schnell kamen Förderer wie die Aktion Mensch und Sternstunden mit ins Boot. Auch die Anerkennung als zertifizierter Bildungsträger für die berufliche Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt half bei der Etablierung des Angebots. 2021 wurde die erste hauptamtliche Mitarbeiterin eingestellt, die Kontakte zu Schulen und Praktikant*innen knüpft, und eine gGmbH ausgegründet, die den Bedarf von Schulen und Betrieben ermittelt, Partnerbetriebe akquiriert und begleitet, Eltern bei der Suche von möglichst wohnortnahen Betrieben unterstützt und Schülerpraktika vermittelt. Ende 2022 startete der erste Kurs für die Grundqualifikationen in Hotellerie, Hauswirtschaft und Gastronomie.
Angetrieben werden alle Aktivitäten von dem großen, dahinterliegenden Anliegen, Inklusion in der Arbeitswelt zu ermöglichen und anhand von Erfahrungen und Erfolgen zu zeigen: Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt kann funktionieren! Die Mitglieder des Vereins bringen sich deshalb auch beim Münchner Inklusionstag ein und arbeiten im Behindertenbeirat der Stadt München als aktives Mitglied im Arbeitskreis „Arbeit und Beschäftigung“ mit. Dank MiA wird das in der UN-Behindertenrechtskonvention verbriefte Recht, den Lebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen, die frei gewählt oder frei angenommen wird, für einige junge Menschen mit Behinderungen Realität.
Münchner inklusive Arbeitswelt MiA e.V.
Viele Menschen denken beim Thema Inklusion an inklusive Kindergärten und an inklusive Beschulung. Aber was kommt danach? Menschen mit Beeinträchtigungen wollen im Rahmen ihrer Möglichkeiten und in einem passenden Umfeld Leistung erbringen – für sich selbst und als Teil unserer Gesellschaft. Der Verein Münchner inklusive Arbeitswelt MiA e.V. ist ein Zusammenschluss von Eltern (und Freunden) geistig-, körperlich- oder lernbehinderter Menschen. MiA fördert die Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen für beeinträchtigte junge Menschen auf dem ersten, also dem regulären Arbeitsmarkt.
Zu den Internetseiten Münchner inklusive Arbeitswelt MiA e.V.